Geschäftsentwicklung / Kreditversicherung
Deutschland gilt unverändert als robust
In Deutschland selbst werden auch in 2016 die Insolvenzen nach Ansicht der führenden Kreditversicherer wieder leicht sinken (1- 2%), ebenfalls in Westeuropa (-5%).
Dagegen ist mit einem Plus in Großbritannien (+5%), Finnland (+2%), der Schweiz (+1%)
zu rechnen, für Österreich und Griechenland wird ein stagnierendes Niveau auf Basis 2015 vorausgesagt.
Griechenland und Russland werden sich etwas stabilisieren
Russland war in 2015 von einer - auch durch das Embargo bedingt - starken
Rezession geplagt.
Zugleich prägte ein Plus von 30% bei den Insolvenzen das russische Wirtschaftsjahr.
Für 2016 sagen die Kreditversicherer nunmehr nur noch einen leichten Anstieg voraus.
Letztlich bleiben die politischen Unwägbarkeiten in der Weltpolitik die maßgeblichen Einflußfaktoren für und auf Rußland.
Auch in Griechenland rechnen die Experten der Kreditversicherungswirtschaft mit einer
leichten Verbesserung der Entwicklung.
Dort stiegen die Insolvenzen in 2015 um 15%, für 2016 rechnet man mit einer
"Stabilisierung" auf diesem Niveau.
Für beide Länder gilt also nach wie vor entsprechende Zurückhaltung und genaue Prüfung
der Branchen und Abnehmer.
Westeuropa
Westeuropa verzeichnet auch weiterhin ein Mehr an Insolvenzen – nämlich über 30% - als noch vor der wirtschaftlichen Krise in 2003-2007.
In Osteuropa führt als kritisch zu betrachtendes Land Bulgarien (+10%) und in direkter Nachbarschaft auch die Türkei mit einem Plus von 6% bei der Prognose.
Die wirtschaftliche Lage gilt in Deutschland als stabil, jedoch mit der Einschränkung, dass gerade seine wichtigsten Handelspartner mit Insolvenzen zu kämpfen haben.
Für den nach wie vor wichtigsten deutschen Handelspartner Frankreich wird zwar in 2016
eine leichte Erholung bei den Insolvenzen attestiert.
Dabei darf man aber nicht übersehen, dass unser Nachbarland bereits seit Jahren, und
auch in 2016, mit sehr hohen Fallzahlen zu kämpfen haben wird.
In Deutschland selbst werden die meisten Insolvenzen für Dienstleistungen,
Handel sowie Logistikbrache und Bau vorausgesagt
Die Kreditversicherer prognostozieren einen Anstieg der Insolvenzen im Sektor der:
Dienstleistungen von 40%,
im Baugewerbe 17%,
in der Logistikbranche von 9%,
dem Maschinenbau und sonstigen Sektoren von jeweils 8%.
Für den Maschinenbau finden hier wohl reflektierende Auswirkungen der Exportwirtschaft
ihren Niederschlag.
Exportwirtschaft wird stärker von Insolvenzen begleitet sein
Die deutschen Kreditversicherer sehen jedoch nach einem Beitrag der GDV
(Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft) zu urteilen, die Exportwirtschaft
mit wachsenden Gefahren konfrontiert.
Dabei nimmt man einerseits Bezug auf hohe politische Risiken in einigen Regionen der Weltwirtschaft, und weist andereseits auf die aufkommende Schwäche in vielen Schwellenländern hin.
Eine besondere Bedeutung nimmt hier insbesondere die Entwicklung in China ein.
Steigende Exportrisiken für deutsche Maschinen- und Autobauer, Elektronik- und Chemiebranche
In Deutschland gehen mittlerweile um 7% aller Ausfuhren nach China, hier insbesondere
im Maschinenbau und der Automobilindustrie, letztere macht bereits ein Viertel aller
deutschen Exporte nach China aus.
Nur noch stärker vertreten sind hier die deutschen Maschinenbauer, diese liegen bereits
bei über 35%.
Aber auch für die Chemiebranche (11% aller deutschen Ausfuhren nach China) und Elektronikunternehmen (10%) steigen die Exportrisiken durch die große wirtschaftliche Bedeutung Chinas als Handelspartner unserer Volkswirtschaft.
Im Rahmen ihres Jahrespressegespräches im Dezember 2015 verwiesen die
Kreditversicherer darauf, das Exporteure immer länger darauf warten, dass chinesische Abnehmer ihre Rechnungen bezahlen.
Auch Zahlungsausfälle von chinesischen Abnehmern häufen sich.
Die Kreditversicherer, welche auf Grund ihrer weltweiten Organisationen und Absicherungen
über entsprechende Daten und Informationen verfügen, berichten um einen Anstieg der Unternehmensinsolvenzen in China 2015 von 25%.
Für 2016 wird ein Anstieg um 20% prognostiziert.
Gleichzeitig wird weiter eine sinkende Zahlungsmoral vorausgesagt.
Kritisiert wird zudem der Umstand, das Gerichte in China kaum dabei helfen sollen, ausstehende Forderungen durchzusetzen.
Die Kreditversicherungswirtschaft in Deutschland deckt derzeit nach Schätzung des
GDV ca. 15% der deutschen Ausfuhren ab.
Sie ist damit entscheidender Garant des Erfolges der deutschen Exportwirtschaft.
Nach Einschätzung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) wird
im 2. Quartal ein Wachstum von 0,3% erwartet.
Derzeit sieht das Institut "weder Anzeichen für eine nennenswerte Unterauslastung noch
für eine Überhitzung".
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) berichtet in seiner
Presemitteilung vom Januar 2016 folgendes
Quellen: